Zusammen mit ihr verlässt er den Supermarkt. Sie geht in die Richtung, in die er auch gehen müsste. Ein Zufall mehr an diesem Tag.

Er schaut in die Schaufenster, guckt aber nicht nach den Dingen hinter dem Glas, sondern versucht in der Spiegelung sie zu sehen, sie nicht aus dem Auge zu verlieren. Ab und an sieht sie sich um, geht ansonsten schnellen Schrittes.

Sie gehen über die Brücke, auf der er sie zum ersten mal sah. Hier nun kann er nicht mehr so tun, als würde er was anderes tun. Aber vielleicht ist ja eine Einkaufstasche eine gute Tarnung.

Sie biegt ab, in seine Straße. Hier sind nun kaum noch andere Menschen unterwegs. Sie sieht sich um, bleibt stehen, fummelt an ihrem Schuh herum, schaut ihn direkt an. Er kann jetzt nicht auch stehen bleiben. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als an ihr vorbei zu gehen. Nun verlässt er sich auf sein Gehör, hört ihre Schritte hinter sich. Das gleiche tun wie sie kann er nicht, wäre zu auffällig.

Er geht schneller, holt seinen Schlüssel hervor, kommt an seine Haustür, schließt auf, will nur schnell die Tasche abstellen, ihr dann mit Abstand folgen.

Da steht sie plötzlich hinter ihm.

„Tag“, sagt sie kurz, während sie an ihm vorbei geht, die Treppen hinauf.

Er fummelt an seinem Briefkasten herum, hört, wie oben eine Tür aufgeschlossen wird. Das muss im zweiten sein, wo letztens die alte Frau auszog. Eine Zeit lang stand die Wohnung leer.

Es muss mein Schicksal sein, denkt er, dass die Frau ausgerechnet hier untergetaucht ist.



DRITTES KAPITEL