DRITTES KAPITEL

Bert sitzt in seinem Sessel. Alles ist still, weder Radio noch TV, kein Verkehrslärm dringt in seine Wohnung. Er lauscht angespannt. Nichts. Er geht auf und ab. Klein ist seine Wohnung. Er geht zur Tür, lauscht, hofft mehr zu hören als zu hören ist. Der Blick durch den Spion bringt auch keine weitere Erkenntnis. Dunkles, menschleeres Treppenhaus.

Später. Bert glaubt Musik zu hören, Musik aus ihrer Wohnung. Er erkennt keine Melodie, versteht die Worte des Gesangs nicht. Etwas jazzig klingt es, dann wieder mehr nach Musical oder Pop. Eine weibliche Stimme. Ob sie es gar ist, überlegt er. Aber nein. Musik aus der Konserve. Vielleicht summt sie ein wenig mit.

Plötzlich verstummt die Musik.

Bert stürmt zur Tür, mit wild pochendem Herzen lehnt er sich an das kühle Holz. Nichts. Er öffnet die Tür. Noch immer nichts. Leise schließt er die Tür hinter sich, geht durch das dunkle Treppenhaus hinab. Das Auge des Türspions ist dunkel. Er geht hinaus. Zu dünn gekleidet für einen Abendspaziergang. Aber er will ja nur einmal ums Haus gehen. Alle Fenster sind dunkel. Spät ist es.

Bert liegt im Bett, horcht noch immer. So still wie heute erschien ihm die Stadt noch nie. So dunkel. Neumond oder Wolken, er weiß es nicht. Er weiß auch nicht, wie er es schaffte endlich einzuschlafen.

Er wacht mitten in der Nacht auf, glaubt einen Schuss gehört zu haben. Oder nur ein Traum, vermischen sich Bilder aus zwei Welten miteinander? Aber dann, Schritte sind aus dem Treppenhaus zu hören, Stimmen.

Bert springt aus dem Bett, schnell zur Tür, blickt durch den Türspion. Ein Lichtkegel wandert unruhig auf der Wand. Jemand mit einer Taschenlampe scheint durch das Haus zu gehen.

Ein Schatten kommt die Treppe hinauf. Eine Frau! Gefolgt von dunklen Männerstimmen. Sie, denkt er.

SOLL BERT DIE TÜR ÖFFNEN ?



JA                              NEIN