Bert geht mit neuem Elan zu seinem Kleiderschrank, holt Pullover und Regenjacke hervor, legt sich einen Schal um, steckt sich sogar Handschuhe ein.
Dann geht er hinaus in die feindliche Welt. Zurück zur Brücke. Hier will er warten, hier will er kreuzen, sich auf die Lauer legen. Er fühlt sich zurück versetzt in seine Kindheit. Nach jedem Kinobesuch wurde er zum Indianer oder zum Raumfahrer. Oder wie jetzt zu einem Detektiv, immer auf der Suche, dabei sich umblickend, um nicht jemand auf ihn lauere. Düstere Straßen, hochgeschlagene Mantelkragen!
Langsam wurde es dunkel, leichter Regen noch immer. Der Strom der Menschen riss allmählich ab. Gerade jetzt müsste sie an ihm vorbei gehen, dachte er sich, sie wird ja wohl die Menge meiden. Auch gestern sah er sie am späten Abend. Er verkriecht sich in eine dunkle Ecke. Sehen ohne gesehen zu werden!
Die Zeit vergeht und ihm wird klar, er spielt in keinem Film die Hauptrolle. Es ist Zeit nach Hause zu gehen, es ist Zeit zu vergessen. Pflichten warten auf ihn, wichtigere Sachen, als sich die Beine in den Bauch zu stehen. Wie öde muss der Beruf des Ermittlers sein, denkt er sich.
Bert geht nach Hause, schließt die Haustür auf, ein Schatten tritt an ihn heran, geht mit ihm ins Haus herein.
„Tag!“ Die Stimme einer Frau. Ihre Stimme. Sie geht die Treppen hinauf. Er folgt ihr mit Abstand. Sie schließt eine Wohnung im zweiten Stock auf, wo letztens die alte Frau auszog. Eine Zeit lang stand die Wohnung leer.
Es muss mein Schicksal sein, denkt er, geht vorbei in den dritten, in seine Wohnung.
Und ich Idiot bin den ganzen Tag unterwegs gewesen, wo sie so nahe ist, denkt er.