„Er gehört meiner Frau“, sagt Bert, sich selber über den Nachdruck in seiner Stimme wundernd.

„Sie haben nicht zufällig eine Frau in einem ähnlichen Mantel gesehen?“ Der Polizist sieht ihn streng an.

„Wie soll sie denn aussehen?“

„Na, sie trägt auch so einen roten Mantel.“

„Solch eine Frau wäre mir bestimmt aufgefallen.“

„Darf ich mir einmal den Mantel genauer betrachten?“ fragt einer der Polizisten freundlich.

„Bitte!“ Bert reicht ihm den Mantel.

„Ein interessantes Stück. Wo kauft ihre Frau ein?“

„Hier und da.“

„Wie groß ist ihre Frau, wenn ich fragen darf?“

„Oder wissen sie zufällig ihre Konfektionsgröße“, will der andere Beamte wissen.

Bert stottert. „Normal“, kann er gerade noch deutlich artikulieren. Seine anderen Worte gehen in einem hilflosen Gestammel unter.

„Ist das wirklich der Mantel ihrer Frau?“

Schweigen.

„Kann es sein, dass Ihnen jemand den Mantel gegeben hat?“

„Oder haben Sie ihn gefunden?“

Schließlich ist Bert froh, einfach gehen zu dürfen, nachdem er den Polizisten die volle Wahrheit gesagt hat. Zu Hause angekommen, trinkt er ein Flasche Bier gierig aus, ehe er sich aufs Bett legt.

Am nächsten Morgen während des Frühstücks blättert er in der Zeitung, liest hier und dort ein paar Zeilen. Aufmerksam wird er auf einen Artikel, eine Frau wird vermisst, soll einen auffälligen roten Mantel angehabt haben. Im Radio wird berichtet, dass der Mantel auf den Gleisen der Stadtbahn gefunden wurde.


ZWEITES KAPITEL