Bert umarmt Laura, drückt sie an sich, hält ihren Kopf, dreht sich zur Straße dabei.

„Sie sind vorbei“, sagt er.

„Guter Trick“, lobt sie.

„Ja, sie haben Dich nicht erkannt.“

„Das hatte ich jetzt nicht gemeint.“

„Gehen wir zu mir?“

„Du gehst ganz schön ran. Ich bin Dir wohl ausgeliefert!“ lacht sie.

Hand in Hand eilen sie durch die Straßen, ihre Herzen schlagen schneller, auch noch, als sie in seiner Wohnung sind.

„Hier das Kursbuch. Wohin soll es gehen? Such Dir ein Ziel aus!“

Er holt seine große Reisetasche, öffnet die Schranktüren. „Badehose oder Regenjacke?“ fragt Bert.

„Du willst wirklich?“ wundert sie sich.

„Aber ja.“

„Du kennst mich nicht. Ich könnte eine richtig böse Frau sein, schlechte Sachen machen.“

„Was habe ich zu verlieren? Ein normales, langweiliges, mittelmäßiges Leben.“ Er wirft ein paar Unterhosen in die Tasche.

„Du meinst es ernst“, stellt sie fest.

„Ja, wir werden erst einmal mit der Stadtbahn die Stadt verlassen, dann in einen Regionalzug einsteigen, später können wir ihn wechseln, kaufen immer nur Tickets für den jeweiligen Zug, die jeweilige Etappe. Etwas kreuz und quer, so verwischen wir unsere Spur.“

Sie blättert in dem dicken Buch, legt es schließlich zur Seite.

„Ich will ans Meer“, sagt sie, steht vom Sofa auf, kommt nahe an Bert heran. „Aber nicht jetzt. Es ist schon spät.“

„Ja“, sagt er. „Wir könnten morgen früh im Berufsverkehr fahren, da fallen wir am wenigsten auf.“

FÜNFTES KAPITEL